Gefundene Handgranate aus dem Rotsee
Quelle: KEYSTONE/LUZERNER POLIZEI
Fachbereich Waffen und Sprengstoffe
Eine Spezialistin der Luzerner Polizei, Fachbereich Waffen/Sprengstoffe teilte mir telefonisch mit, dass es im Rotsee immer wieder zu Funden von Handgranaten kommt. Die Handgranaten des Typs Siegwart DHG16 sind inaktiv und ungefährlich. Betreffend der Gefährlichkeit des Quecksilbers konnte man mir keine Auskunft geben. Es ist aber bekannt, dass diese Handgranaten Knallquecksilber enthalten.
Es stimmt, dass die Luzerner Polizei 1979, 2000 und 2001 bis zu 1660 Handgranaten aus dem Rotsee holte und vernichten lies. Von einer Sanierung im Jahr 2002 wusste man aber auch bei der Polizei nichts.
Anmerkung: Wer Waffen, Munition oder Sprengstoff findet, muss dies sofort der Polizei 117 melden.
Achtung: Wer am Rotsee mit einem Magneten fischt, wird mit Gefängnis bis zu einem Jahr bestraft oder gebüsst!!! Schutzverordnung Rotsee
Handgranaten im Rotsee «Schweiz aktuel» vom 26. Juli 2000
Quelle: SRF Archiv (Youtube)
Anmerkungen zum Video:
Die Handgranaten flogen nicht zu einem grossen Teil in den Rotsee, sondern wurden dort aktiv versenkt. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gab es bei einer Chlorat-Granate eine Fehlzündung, wie bereits in Isleten und Muatatal, worauf es zu einer Kettenreaktion kam und ca. 1’000 DHG16 zur Explosion kamen. Daraufhin hat man die restlichen 8’598 Chlorat-Handgrantaten am Ufer des Rotsees versenkt und somit neutralisiert.
Es besteht nur bezüglich einer Granatexplosion keine Gefahr für die Bevölkerung. Da aber noch ca. 3 Tonnen Munition im Rotsee liegen mit ca. 560 Chloratsprengstoff und 7 Kg Quecksilber, besteht immer noch eine hohe Gefahr für die Umwelt und die Bevölkerung. Die Erosion ist wegen der grossen Wärmeschwankung und einer nur kleinen Sedimentabdeckung sehr hoch. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis das Eisen der Granaten durchgerostet ist und die Giftstoffe noch schneller an die Umwelt abgegeben werden.
Ein weiteres Problem ist, dass die Behörden die Gefahr nicht im Gefahrenkataster aufgenommen haben und nicht einmal beobachten. Dabei wäre eine sofortige Sanierung dringend nötig.