Sensationsfund: Magnetfischer entdeckt 7’000 Handgranaten im Rotsee bei Luzern

Quelle: Luzerner Polizei

Pressemitteilung der Luzerner Polizei

Zusammen mit Armeetauchern und der Fachstelle der Schweizer Armee im Bereich Kampfmittelbeseitigung hat die Luzerner Polizei anfangs November 2019 rund ein Dutzend Handgranaten geborgen und fachgerecht entsorgt.

Wenn die Handgranaten wirklich so ungefährlich sind, wie die Luzerner Polizei behauptet, warum wurden dann die 12 Handgranaten in einem Lastwagen mit Detonationsschutzgefäss abtransportiert?

Am Ufer des Rotsees liegen immer noch 7’000 Handgranaten. Sind diese jetzt für die Bevölkerung ungefährlich oder doch etwa gefährlich? Möglich ist jedenfalls, dass diese in den nächsten Jahren das enthaltene giftige Chlorat sowie Quecksilber an die Umwelt abgeben könnten.

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Widerlegbare Falschmeldungen

  • Magnetfischen am Rotsee ist verboten. Falsch: In der Verordnung zum Schutz des Rotsees gibt es diesbezüglich kein Verbot
  • Die Handgranaten wurden nicht wegen der Explosion in den Rotsee geschleudert, sonder aktiv versenkt (8’598 HGs).
  • Die Handgranaten sind im Wasser nicht ungefährlich – Die Munition löst sich mit der Zeit auf und verunreinigt das Wasser.
  • Die Handgranaten wurden in der Schweiz nie eingesetzt, in der Armee von Österreich-Ungarn aber sehr wohl.
  • Handgranate = Munition (keine Waffe)
  • Magnetfischer wollen Wertgegenstände wie Münzen finden (falsch: Münzen sowie alle Edelmetalle sind nicht magnetisch!)
  • Magnetfischen zerstört das Naturschutzgebiet Rotsee. Aber 25’000 Badegäste und die Rudermeisterschaft sind kein Problem?
  • Fischen ist im Rotsee erlaubt, Magnetfischen aber nicht. Merke: «Fische = natürlich», «Eisen/Schrott/Munition = unnatürlich»

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Magnetfischen am Rotsee

Funde aus einem Fluss

Dank meinem neuen Hobby Magnetfischen bin ich auf eine explosive Story gestossen.

Am Rotsee in Luzern fischte ich mit meinem Magneten kürzlich eine Handgranate aus dem Ersten Weltkrieg heraus. Die Polizei meinte, dass dort noch mehr liegen könnten, da 1916 ein Handgranantenmagazin explodierte.

Das weckte meinen geschichtlichen und militärischen Entdeckergeist und ich bin auf so manche interessante Informationen gestossen.
So explodierte das Handgranatenmagazin nicht, wie überall geschrieben wird, wegen Lötarbeiten, sondern wegen einer Fehlfunktion einer Handgranate.
Diese Fehlfunktion war 1916 bekannt und kam bereits zwei Mal vor. Mindestens 5’000 Handgranaten mit diesem Chlorat-Sprengstoff wurden danach im Rotsee entsorgt.
Insgesamt wurden im Rotsee 8’598 Handgranaten entsorgt. Einige flogen auch bei der Explosion in den See, womit wohl über 8’600 HGs im Rotsee lagen.
In den Jahren 1979, 2000 und 2001 holte man insgesamt ca. 1’600 Handgranaten heraus, womit immer noch 7’000 Granaten des Typs Siegwart DHG16 im Rotsee liegen.
Angeblich hat es 2002 eine Sanierung gegeben, davon habe ich aber nichts ausfindig machen können. Immerhin sind die DHG16 auf einer Länge von 250 verteilt und liegen in einer Tiefe von bis zu 16 Metern.

Handgranaten enthalten Quecksilber

Die Handgranate Siegwart DHG16 war eine hervorragende Handgranate. In den Dokumenten von 1916, die man im Bundesarchiv nachlesen kann, wurde diese Handgrante aufs höchste gelobt.
Die Handgrante wurde mit zwei verschiedenen Sprengstoffen befüllt: Cheddit oder Chlorat. Mit Chlorat gab es vor dieser Explosion bereits zwei unkontrollierte Entzündungen. Leider starben bei der Explosion am Rotsee fünf Menschen. Mit der Explosion des Handgranatenmagazins 1916 verlor die Schweizer Armee auf einen Schlag 95% aller Handgranaten – und das Mitten im Ersten Weltkrieg. Das Nachfolgemodell Siegwart17 verzögerte sich und die Handgranate wurde in der Schweiz nie eingesetzt.

Als Initialsprengstoff setzte man in die Handgranate sogenanntes Knallquecksilber ein. Das ist giftig und umweltgefährdend und besonders für Wasserorganismen sehr gefährlich.
Seit über 100 Jahren rotten 7’000 Handgranaten mit Quecksilber vor sich hin – in unmittelbarer Nähe zur Rotsee-Badi. Ob das die Fischer und die Badegäste wissen…?

Die Folgen eines Magnetfischen-Verbotes am Rotsee

Nachdem ich am Rotsee zwei Handgranten aus dem 1. Weltkrieg herausfischte, veröffentlichte die Luzerner Polizei eine Pressemitteilung. In dieser steht, dass die Handgranaten ungefährlich sind, solange man diese im Wasser belasse. Zudem schreibt die Polizei Luzern, dass Magnetfischen am Rotsee aufgrund der Verordnung zum Schutz des Rotsees und seiner Ufer verboten ist.

Das ist eine Falschmeldung. Die Luzerner Polizei will einfach verhindern, dass jetzt Bürger am Rotsee nach Handgranaten fischen oder danach suchen.
Angeblich wissen die Behörden nicht einmal, dass dort immer noch 7’000 Handgranaten aus dem 1. Weltkrieg liegen. Dabei sind diese Informationen öffentlich im Bundesarchiv in Bern zugänglich und werden sogar auf diesem Blog veröffentlicht.

Es liegen heute immer noch ca. 7’000 Handgranaten am Ufer des Rotsees. Statt die am Ufer liegende Munition herauszuholen, lässt man diese schön ruhig vor sich hinrosten. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich Giftstoffe lösen und somit Mensch und Umwelt gefährden.

Wie man aber mit einem kleinen Magneten den Rotsee beschädigen kann, ist sehr fraglich. Man wirft den Magneten nur ins Wasser und zieht heraus, was magnetisch ist. Meistens ist das Eisenschrott oder wie so im Rotsee eine Handgranate. Es darf doch nicht sein, dass man einfach so eine offen herumliegende Handgranate mit einem Magneten herausziehen kann!

Die Folgen dieses Magnetfischen-Verbotes liegen auf der Hand. Wer heute mit einem Magneten eine Handgranate herausfischt, meldet diese wohl nicht mehr der Polizei aus Angst vor einer Busse oder einer Strafe. Der Finder wirft diese wohl wieder in den Rotsee wo diese von der Strömung mitgerissen und eventuell bei der Rotsee-Badi zu liegen kommt, die nur 100 Meter unterhalb der Handgranaten-Fundstelle liegt. Vielleicht lässt er die Handgranate auch einfach am Boden liegen, wo diese austrocknen und der Sprengstoff somit vielleicht wieder scharf werden könnte. Eine Horrorvorstellung.